Hans-Ulrich Ernst (1924-1980)

Hans-Ulrich Ernst, ca 1978, Foto Jürg U. Ernst
Hans-Ulrich Ernst, ca 1978, Foto Jürg U. Ernst

Biografie

  • Geboren am 3. Juni 1924 in Grenchen.
  • Schulen und Lehre als Kaufmann in einer Eisenhandlung in der Geburtsstadt Grenchen.
  • Anschliessend zirka fünfzehn Jahre Arbeit als Gemeindebeamter beim Kriegsvorsorgeamt und bei der Steuerverwaltung.
  • Heirat mit Myrna Ernst; ein Sohn: Jürg Ulrich Ernst.
  • In der Zeit um 1947 entsteht das erste Ölbild. Den Umgang mit Form, Farbe und Technik erlernt Hans-Ulrich Ernst als Autodidakt.
  • 1959 für kurze Zeit freies Schaffen in Balm bei Messen.
  • 1962 Umzug nach Bern. Für seinen Lebensunterhalt arbeitete er in verschiedenen Branchen, war aber hauptberuflich Kunstmaler.
  • Ab 1969 bis zu seinem Tod Teilzeitarbeit als Fotograf am Geologischen Institut der Universität Bern.
  • Verstorben am 28. August 1980.

Typisch waren seine surrealen Werke in Collage- und Mischtechnik, auch Aquarelle und Ölbilder. In den letzten Schaffensjahren entstanden vermehrt wieder aufwendige Ölbilder.

 

«Seine Bilder zeugen von einer immensen Arbeits- und Zeitinvestition, einem fast fanatisch verbissenen Perfektionswillen, der ein Bild monate- oder gar jahrelang nicht als fertig gelten lässt, bis der raffinierte Zusammenklang skurriler Formen und ungewöhnlicher Farbnuancen in jedem Detail stimmt.» Der Bund, 03.02.1978.

Hans-Ulrich Ernst pflegte Kontakt zu vielen Künstlern und Schriftstellern der 60er und70er Jahre in Bern und Grenchen. Zu seinem Freundeskreis zählten die Schriftstellerinnen und Schriftsteller Guido Bachmann, Mariella Mehr, Paul Nizon, Friedrich Dürrenmatt, Joachim Stäubli, der Physiker und Philosoph Eduard Käser, Sergius Golowin, die Künstlerinnen und Künstler Max Kohler, Marcel Niederhauser, Jimmy Schneider, Peter Travaglini, Anne Wilhelm, Bruno Wurster sowie die Galeristen Toni Brechbühl und Hans Liechti in Grenchen sowie Hugo Ramseyer und Werner Schindler in Bern.

 

„Seine Malereien halte ich für einen eigenständigen und herausragenden Beitrag an den schweizerischen Surrealismus, er verdient mit seinem trotz allem ansehnlichen Werk nicht nur (posthum) entdeckt, sondern geehrt zu werden. Sein Werk dürfte aus zeitlichem Abstand und überhaupt mit der Zeit an Profil, Inständigkeit, Kraft, Strahlkraft immer weiter gewinnen. Es wird sich so als dauerhaft herausstellen.“ Paul Nizon, 1982. 

 

Das Kunsthaus Grenchen verfügt über 35 seiner Bilder. Auch die Stadt Bern und der Kanton Bern haben seine Bilder regelmässig angekauft.